„Wer übernimmt bei Selbstorganisation eigentlich die blöden Aufgaben?“ Wenn ich von agilem Arbeiten erzähle, lande ich ziemlich schnell beim Pull-Prinzip. Kurz gesagt bedeutet das für Projektteams: Teammitglieder ohne Arbeit nehmen sich eigenständig Aufgaben, anstatt dass jemand ihnen welche zuweist.
Doch jedes Team hat normalerweise Aufgaben, die äußerst unbeliebt sind, oft im Bereich Dokumentation, Qualitätskontrolle/Testing und Fehlerbehebung bzw. Bugfixing. Wenn sich niemand die „blöden“ Aufgaben ziehen möchte, die vielleicht auch noch dringend sind, wer bearbeitet sie dann? Und andersherum: Wie gehen wir damit um, wenn sich jemand ständig vor unangenehmen Arbeiten drückt und andere im Team hierfür die Hauptlast tragen?
Wichtig zu wissen: Cherry-Picking kann richtig gefährlich werden. Denn es kann ein hoher sozialer Druck entstehen, der im schlimmsten Fall zu Mobbing wird. Ich selbst habe im Projekt eines Automobilzulieferers erlebt, wie sich im Team eine Stimmung aufgeschaukelt hat, die dazu geführt hat, dass eine der Entwicklerinnen das Team verlassen musste. Darum: Besser ist es, wenn Projektverantwortliche bei frühen Anzeichen von Cherry-Picking sofort reagieren.
Ein grundlegender Start kann so aussehen, dass alle im Team gemeinsam folgende Fragen diskutieren (zum Beispiel im Rahmen eines Retrospective Meetings):
Folgende fünf Lösungsmöglichkeiten bieten sich zur Unterstützung dieser Diskussion an:
Das wichtigste ist es, das Thema überhaupt im Projektteam anzusprechen. Findet man eine gemeinsame Lösung, ist die Gefahr des Cherry-Pickings gebannt und das Thema wird die Teamzufriedenheit und -Performance nicht (länger) belasten.
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