Wie du ChatGPT sicher nutzt – Sensible Projektdaten geschickt anonymisieren


 

 

Wenn es darum geht, ChatGPT im Projektmanagement einzusetzen, ist die Versuchung groß: Endlich kannst du komplexe Projektpläne zusammenfassen, Stakeholder-Analysen erstellen oder Risiko-Reports verständlich aufbereiten lassen. Doch sobald sensible Projektinformationen im Spiel sind – sei es aus dem Pharma-Bereich, bei vertraulichen Strategieprojekten oder in Produktentwicklungen – taucht sofort die Frage auf: Wie gehst du mit sensiblen Daten um, ohne das Risiko einzugehen, interne Informationen zu teilen?
In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie du Deine Projektdaten für den Einsatz in ChatGPT anonymisieren kannst, um Datenschutz und Vertraulichkeit zu wahren, ohne auf die Vorteile des KI-Tools verzichten zu müssen.


Warum überhaupt anonymisieren?


ChatGPT ist ein mächtiges Werkzeug, um Deine Arbeit effizienter zu gestalten. Du kannst es nutzen, um komplexe Zusammenhänge zu erläutern, eine Entscheidungsgrundlage aufzubereiten oder einfach Ideen für die Kommunikation an Teammitglieder zu generieren. Doch der Dienst wird mit Daten gefüttert, die außerhalb deiner Organisation verarbeitet werden. Selbst wenn die Betreiber versichern, Daten vertraulich zu behandeln, solltest du immer auf Nummer sicher gehen. durch eine gezielte Anonymisierung stellst du sicher, dass keine personenbezogenen Informationen oder unternehmenskritische Details preisgegeben werden.


Identifiziere sensible Daten im Projektkontext

Bevor du loslegst, solltest du genau verstehen, welche Daten sensibel sind. Das können sein:

  1. Personenbezogene Daten: Namen von Teammitgliedern, Kunden, Lieferanten oder Partnern.
  2. Vertrauliche Projektinhalte: Interne Strategien, Entwicklungspläne, proprietäre Technologien, IT-Architekturen
  3. Finanzdaten: Budgetdetails, individuelle Preisabsprachen oder Kostenprognosen.
  4. Regulatorisch relevante Informationen: Im Pharma-Umfeld etwa Studiendaten oder vertrauliche Patientendetails.


Je klarer du Dir über diese sensiblen Punkte bist, desto gezielter kannst du Deinen Anonymisierungsprozess gestalten.


Anonymisierung: So gehst du konkret vor

  1. Namen und Rollen abstrahieren:
    Ersetze konkrete Namen durch allgemeine Bezeichnungen wie "Projektleiter", "Key Account Manager" oder "Stakeholder A". Wenn mehrere Personen mit vergleichbaren Rollen vorkommen, nutze einfach ein nummeriertes Schema: "Entwickler 1", "Entwickler 2" usw. Dadurch ist die Rollenverteilung für ChatGPT nachvollziehbar, ohne dass echte Identitäten offengelegt werden. Hierbei und auch bei den folgenden Punkten funktioniert es häufig gut, Projektdaten als Excel-Tabelle zu exportieren und eine zusätzliche Spalte anzulegen, die eine eindeutige Kennung erhält. Diese Datei, dein Mapping-Table, speicherst du sicher bei dir. Dann löscht du die Spalten mit sensiblen Daten und verwendest die neue Datei für KI-Tools wie ChatGPT. Später kannst du die Daten mit Hilfe deines Mapping-Tables wieder de-anonymisieren.
  2. Unternehmen und Orte neutralisieren:
    Anstatt den Namen deines Unternehmens oder den genauen Standort zu nennen, nutze neutrale Platzhalter wie "das Unternehmen" oder "die Organisation". Bei geografischen Angaben kannst du beispielsweise "europäischer Standort" oder "HQ" verwenden, um auf regionale Besonderheiten hinzuweisen, ohne konkrete Orte zu verraten.
  3. Finanz- und Projektdaten in Bereiche einteilen:
    Anstelle von genauen Zahlen, kannst du Daten in Intervalle oder Kategorien packen: Aus "Budget von 2,5 Millionen Euro" wird "ein mittleres siebenstelliges Budget". Aus "Launch am 15. März" wird "Launch im ersten Quartal". So erhält ChatGPT genug Kontext, um gute Analysen zu liefern, ohne konkrete, sensible Zahlen zu teilen.
  4. Proprietäre Technologien generisch darstellen:
    Statt den Namen der neuen Wirkstoff-Substanz oder des innovativen Projekttools offen zu nennen, verwende eine allgemeinere Beschreibung wie "neue Technologieplattform" oder "Prototyp X". Die KI versteht so den Kontext, ohne interne Details zu erfahren.
  5. Dokumente vorab bereinigen:
    Nutzt du ChatGPT, um bestehende Unterlagen zusammenfassen zu lassen, dann bereinige diese Dokumente im Vorfeld. Entferne alle sensiblen Daten manuell oder setze eine automatisierte Ersetzung vor dem Hochladen ein. Einige Tools erlauben es, Textstellen per Suchfunktion durch neutrale Platzhalter zu ersetzen, bevor du den Text an ChatGPT oder andere KI-Tools weitergibst.


Tools und Best Practices

  • Interne Guidelines und Vorlagen für die KI-Anonymisierung:
    Lege eine unternehmensweite Richtlinie oder Vorlage fest, wie Daten zu anonymisieren sind. So stellst du sicher, dass alle Teams einheitlich vorgehen. Stimm dich dazu am besten mit eurem Datenschutzbeauftragten ab.
  • Semantische Anonymisierung:
    In manchen Fällen reicht es nicht aus, einfach Namen zu ersetzen. Du solltest darauf achten, dass sich keine Rückschlüsse aus Zusammenhängen ziehen lassen. Beispiel: Wenn "Entwickler 1" stets mit einer bestimmten Technologie in Verbindung gebracht wird, die nur bei einem speziellen Unternehmen zum Einsatz kommt, könntest du indirekt Informationen preisgeben. Versuche also, Zusammenhänge so zu abstrahieren, dass keinerlei Rückschlüsse auf die Originalquelle möglich sind.
  • Regelmäßige Reviews des Anonymisierungsprozesses:
    Überprüfe deine Vorgehensweise regelmäßig. Passen deine Anonymisierungs-Strategien noch oder müssen sie an geänderte Projektbedingungen, Regularien oder interne Vorgaben angepasst werden?

 

Fazit

Die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT kann ein echter Produktivitäts-Booster sein – vorausgesetzt, du gehst verantwortungsbewusst mit sensiblen Daten um. Durch sorgfältige Anonymisierung schaffst du einen geschützten Rahmen, in dem du wertvolle Analysen und Zusammenfassungen erhältst, ohne interne Informationen preiszugeben.




 





 
 
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